Geschichte Fußball in Schlottwitz
Anfang der 1950er bis 1965er Jahre führte der Wohnungsbau und die Gründung der Wohnungs-Genossenschaften zur Steigerung der Einwohnerzahl. Dadurch fanden auch immer mehr Sport interessierte den Weg nach Schlottwitz. Nach Ihrer Arbeit in den ansässigen Betrieben und Schlottwitz und Glashütte, suchte man einen Ausgleich. Um den Sport- und fußballbegeisterten Schlottwitzer auch die die notwendigen Rahmenbedingungen zu geben, fand im Juni 1951 die Gründungsveranstaltung des SG Schlottwitz mit der Aufstellung einer ersten Fußballmannschaft statt. Die Leitung übernahm zunächst Gottfried Kirsten als AG-Leiter, Franz Schreier und Heinz Großer. Fußball gespielt wurde zunächst im örtlichen Jugendheim.
Die erste Mannschaft des neuen Vereins trug dabei Trikots mit dem neuen Wappen – einen Kleeblatt, auf der Brust.
Nach der guten Resonanz nach der Gründung eines eigenen Vereins in Schlottwitz, erfolge zwischen 1951 und 1952 die Anmeldung zum Punktspielbetrieb.
Das erste Punktspiel der SG Schlottwitz fand am 2.9.1951 gegen die Fussballer aus Glashütte im nahe gelegenen Glashütter Sportplatz statt. Da Schlottwitz zu dem Zeitpunkt noch kein eigene Spielstätte besaß teilte der Kreissportausschluss den Sportplatz Glashütte als Heimspielstätte für die Schlottwitzer zu.
Der Bau einer eigenen Sportanlage war bei den Schlottwitzern aber in Planung. Das Grundstück auf den Preiskers Wiesen an nahe gelegenen Müglitz setzte sich letzlich gegen die Standorte: alter Bahnhof Oberschlottwitz und Reinhardtsgrimmaer Straße durch, da dieses Stellen für den Bau eines Bads reserviert werden sollten. Nach Verhandlungen für das Bauvorhaben begann die Errichtung der Anlage im Herbst 1951. Mit viel Eigenleistung begradigten die Sportler und Schlottwitzer das Land. Auch Traktoren der örtlichen LPG`s unterstützten hierfür.
Nach einer einjährigen Bauzeit, erfolgte am 7. September 1952 die Einweihung der Sportanlage. Gefeiert wurde die erste eigene Sportstätte im Anschluss an das Spiel der ersten Mannschaft gegen Chemie Dresden Ost beim Sportlerball im örtlichen Gasthaus „Klein Tirol“.
Das erste Heimspiel in Schlottwitz fand einen Monat später, am 26.10.1952 statt. Der Gegner waren die Fußballer aus Kipsdorf.
Bei der Umbenennung 1958 zur BSG Schlottwitz übernahmen die örtlichen Trägerbetriebe die Finanzierung und Logistik im Verein. Gleichzeit verbreitere sich auch das Angebot an deren Sportarten im Verein. Nun wurde neben dem Fußball auch Tischtennis, Volleyball, Gymnastik und ein Spielmannszug als eigene Sektionen der Betriebssportgemeinschaft Schlottwitz zugehörig. Leiter der BSG Schlottwitz Reinhold Giebe. Heinz Großer blieb weiterhin der Sektionsleiter Fußball.
Nach mehreren Jahren der BSG-Schlottwitz in den 1960er Jahren mit stets guter Nachwuchsarbeit mangelte es in den 1970er Jahren an Nachwuchsfußballern. Die Sektion Fußball ruhte zu dieser Zeit aufgrund von Personalproblemen.
Daraufhin fand eine erste Annäherung mit den Glashütter Fußballern statt, woraufhin 1978 eine Zusammenarbeit im Nachwuchsbereich zwischen den beiden Vereinen entstand. Die hierbei gegründete C-Jugend mit Schlottwitzer und Glashütter Sportfreunden spielte zunächst auf Großfeld. Diese Jugendmannschaft legte den Grundstein für die 1981 neu formierte Männermannschaft der BSG-Schlottwitz, welche zunächst wieder in der 2. Kreisklasse den Punktspielbetrieb aufnahm.
Zwischen 1981 und 1984 zog es den gut ausgebildeten Nachwuchs vermehrt zum höherklassigen Sportverein in Glashütte, sodass 1984 die Sektion Fußball erneut aufgelöst wurde.
Durch die Initiative der Schlottwitzer Sportfreunde Heiko Schulz und Frank Schneider wurde in den Jahren 1985 und 1986 mit dem Aufbau einer C-Jugendmannschaft ein erneuter Versuch unternommen den Fußball in Schlottwitz zurückzubringen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 erhielt auch der Fußball in Schlottwitz einen neuen Namen. Am 7. Juni 1990 gründete sich der neue Verein FSV Schlottwitz, welcher fortan ausschließlich den Fußball als Sportart führte. Die anderen Sektionen unter der BSG waren bereits Ende der 1980er Jahre nur noch geringfügig präsent.
Anfang der 1990er Jahre begann der Weiterbau der Sporthütte. Die Fertigstellung war Mitte der 1990er Jahren. Die Grundmauern wurden bereits in der Mitte der 80er gesetzt, jedoch stockte der Baufortschritt über die Jahre hinweg. Gleichzeitig fand dabei auch die Gaststätte, zuletzt „Zur Eibe“ genannt, den Weg in die Sporthütte.
In den späten 1980er bis Mitte der 1990er Jahren fand eine weitere Tradition Einzug beim Schlottwitzer Fußball. Um auch zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Silvester weiterhin sportlich zu betätigen und auch in der Winterpause Fußball zu spielen, wurde das Neujahrstunier eingeführt. Das nachfolgende Bild stellt eines der ersten Turniere dar. In gemischten Mannschaften, aus den Alten Herren und der ersten- und zweiten Fußballmannschaft, trotzen die Schlottwitzer Fußballer dem Schnee- und Eis.
Ein weiterer Meilenstein der Zusammenarbeit mit den Glashütter Sportfreunden wurde Mitte der 1990er Jahren gelegt. Ab 1994 unterzeichneten beide Vereine eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Altherrenbereich.
Die Männermannschaft des FSV Schlottwitz verzeichnete in den 1990er Jahren eine durchwachsene Phase. Trotz mehrerer Aufstiege, spielte die Mannschaft, geschuldet durch Umstrukturierungen der Fußballkreise stets in der Kreisklasse. Ein Höhepunkt war dennoch das Jahr 1993, als die Männermannschaft als letzter Pokalsieger des Altkreises Dippoldiswalde in die Geschichtsbücher einging.
Ein weiterer großer Erfolg konnte in der Saison 1998/99 erzielt werden. Nach einer souveränen Saison mit nur einer Niederlage, 22 Siegen und nur drei Unentschieden, stand am 13. Juni 1999 der FSV Schlottwitz als Kreismeister fest und schaffte damit den Aufstieg in die Bezirksklasse in der Saison 1998/1999.
Der Aufstieg konnte im Spiel am 13. Juni mit einem Sieg 4:2 über den SV Blau-Weiß Stahl Freital gefeiert werden.
Aufgrund von Personalproblemen durch Umzüge von Mannschaftskameraden in die neuen Bundesländer und Bundeswehrdienste, konnte die erste Mannschaft des FSV Schlottwitz 2001 immer schlechter eine konkurenzfähige Bezirksklassenmannschaft aufestellen. Der Vorstand zog daraufhin 2002 die Mannschaft aus der Bezirklasse zurück. Die zweite Mannschaft des des FSV spielte weiterhin in der Kreisklasse und hielt damit den Fußball aufrecht.
Neben dem Duell gegen die Prominentenauswahl der ehemaligen Dresdner Fußballer um Gerd Heidler, Atze Döschner und Frank Lippmann, war eine Fesselflugshow ein weiterer Höhepunkt des Festes.
Das Jahr 2002 stellte einen weiteren Wendepunkt für den Fußball beim FSV Schlottwitz dar. Durch die starken Regenfälle im August führte die Müglitz erheblich größere Wassermengen. Im ganzen Müglitztal wurden Häuser, die Bahnschienen und Straßen erheblich beschädigt bzw. zerstört. Auch der Fußballplatz, welcher direkt neben der Müglitz liegt, wurde dabei überschwemmt und stark beschädigt. Der Fußball wurde daraufhin zur Hinrunde 2002/2003 ausgesetzt. Die Heimspiele und Trainingseinheiten in der Rückrunde führten die Männer auf dem Sportplatz in Hirschbach zu Ende. Die Frauenmannschaft trainierte und spielte ersatzweise in Luchau.
Nach der Beseitigung der Schäden wurde mitte der 2004 der Fußball wieder auf dem neuen Platz weitergeführt. Die Männermannschaft spielte derzeit noch in der 2. Kreisklasse aber hatte erneut wieder mit Abgängen im Männerbereich zu kämpfen. Daraufhin ruhte der Männerfußball zwei Jahre, bis 2014 zusammen mit Blau-Weiß Glashütte eine Spielgemeinschaft geründet wurde, welche in der zweiten Kreisklasse den Spielbetrieb aufnahm und bis jetzt viele Erfolge und Aufstiege zu verzeichnen hat.
2019 ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des FSV Schlottwitz, es erfolgte der Zusammenschluss mit Blau-Weiß Glashütte zum neuen Verein „Sportverein Glashütte e.V“. Der neue Verein mit einer starken Ausrichtung im Nachwuchsbereich, bietet fortan gute Bedingungen für weitere sportliche Erfolge für die Zukunft.
Frauenfußball in Schlottwitz
In den 1990er Jahren entstand bei einem Vereinsfest fes FSV`s die Idee des Aufbaus einer Frauen-Fußballmannschaft. Es begann 1995 anlässig der „Drei tollen Tagen“, einem Vereinsfestes des FSV Schlottwitz. Die Frauenmannschaft bestritt damals ihr erstes Freundschaftspiel und gewann mit 2:1 gegen die Reichstätte Frauenfußballer. Die aus Spaß gereifte Idee, einer Frauenmannschaft in Schlottwitz, entwickelte sich weiter. Unter der Leitung des Trainers Frank Schneider (1995 bis 1998) wurden wöchentlich trainiert und Freundschaftspiele bestritten, da es noch keinen Punktspielbetrieb im Kreisgebiet gab.
In der Saison 1999/2000 war es dann soweit: der FSV Schlottwitz meldetet eine Frauenfußballmanschaft zum Punktspielbetrieb in der Kreisliga an. In ihrer ersten Saisnon belegte die Mannschaft den erfolgreichen zweiten Platz. Viele weitere Erfolge, wie das mehrmalige Gewinnen des Kreispokals verzeichen die Schlottwitzer Frauen. In den 2010er Jahren feierte sie dann ihr 20-jähriges Bestehen. Sie spielten stets höherklassig als die Männer des FSV`s. In der Saison 2013/14 wurde allerdings der Spielbetrieb eingestellt.